Besuch pädagogisch kulturelles Centrum ehemalige Synagoge Freudental
Im Oktober haben wir im Rahmen der kulturellen Bildung unserer Arbeit das PKC Freudental besucht. Im Vorlauf zu dem Besuch wurden in einem Treffen Fragen zu dem Ausflug gesammelt. Insbesondere die Relevanz, die das Thema Antisemitismus und jüdisches Leben in Deutschland hat, wurde von unseren Teilnehmern hinterfragt.
Mit einer Gruppe von 10 Personen sind wir nach Freudental, das etwa 30 Minuten von Korntal entfernt liegt, aufgebrochen. Es war bis 1938 Zentrum für Juden aus der näheren Umgebung, da die Synagoge hier als Versammlungsort diente.
Vor Ort wurden wir vom pädagogischen Leiter und der FSJlerin des PKCs
begrüßt. Gemeinsam stellten sie uns die ehemalige Synagoge und die Arbeit des PKCs vor.
Durch die Ausstellung von Fotos aus der Reihe „Der letzte Sommer“ wurde die Relevanz des Besuchs für die jungen Migranten deutlich. Diese Fotos hatte ein junger Jude 1938 bei seinem Sommerbesuch in Freudental aufgenommen und den damaligen Alltag festgehalten. Jeder aus der Gruppe fand mindestens eine Fotografie, die ihn persönlich an die eigene Heimat erinnerte und so entstand ein toller Austausch über Rassismus und Feindseligkeit anderen Menschen gegenüber. Auch die Situation unserer jungen männlichen Migranten, die von vielen Menschen innerhalb unserer Gesellschaft als Feindbild stigmatisiert werden, spannte den Bogen zu den Juden, die im Sommer 1938 ausgegrenzt und abgestempelt wurden.
Die Führung fand ihren Abschluss in einem Besuch des jüdischen Friedhofs in Freudental mit der Möglichkeit, ganz in jüdischer Tradition einen Stein auf einem Grab abzulegen.